45 % der syrischen Flüchtlinge in der Türkei sind über 18 Jahre alt. Viele von ihnen sind dringend auf Arbeit angewiesen. Eine beträchtliche Anzahl derjenigen, die Arbeit haben, tun dies in arbeitsintensiven und überwiegend ungelernten Tätigkeiten, je nach den Merkmalen der Stadt, in der sie leben. Mehr als 35 % der Arbeitgeber über alle Unternehmensgrößen hinweg nennen fehlende Berufsausbildung und technische Fähigkeiten als Faktoren, die eine erfolgreiche Integration der Arbeitssuchenden in den türkischen Arbeitsmarkt verhindern (GFA-Abschlussbericht, 2016). Dies gilt auch für Gaziantep und seine Region, in der ein beträchtlicher Teil der syrischen Flüchtlinge in der Türkei lebt.
Es besteht ein großer Bedarf an Beschäftigung, Berufsausbildung und sozialem Zusammenhalt für syrische Flüchtlinge und türkische Bürger durch befristete Beschäftigung, Kompetenzentwicklung und Qualifizierung. Es werden Ansätze benötigt, die diese Probleme auf umfassende Weise angehen. Dazu gehören kombinierte Systeme des theoretischen und praktischen Kompetenzerwerbs sowie Maßnahmen zur arbeitsmarktlichen und sozialen Integration. Dafür müssen technische, rechtliche und sprachliche Voraussetzungen geschaffen werden. Interkulturelle, geschlechtsspezifische und ökologische Aspekte müssen durchgängig berücksichtigt werden.
Im Auftrag der GIZ unterstützt die IB Beschäftigungsmaßnahmen für Begünstigte im öffentlichen und privaten Sektor. Die Beschäftigungschancen der Begünstigten werden durch kurz- und mittelfristige Qualifizierungen verbessert und sie erhalten anerkannte Zertifikate für die Kurse. Die Begünstigten nehmen an Türkisch-Sprachkursen, Kursen zur sozialen Integration und Kohäsion, einschließlich rechtlicher, finanzieller und organisatorischer Fragen im Zusammenhang mit dem Unternehmertum, Kursen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie medizinischen Untersuchungen teil. Die Begünstigten werden durch Job-Coaching bei der Arbeitsvermittlung an private Unternehmen unterstützt.